Turbulenter Abschluss des SV Zebau Bad Ischl

Oberösterreichweit für Schlagzeilen sorgte der Saison-Abschluss des SV Zebau Bad Ischl gegen GW Micheldorf, das der SV Zebau am Ende durch einen Elfmeter in der 95. Minute mit 1:2 verlor. Micheldorf sicherte sich durch dieses Tor den Klassenerhalt. Der Spielbericht wurde vom SV Zebau danach aus Protest nicht unterschrieben. In der hitzigen Partie war der Schlusspfiff bereits erfolgt. Nach starkem Einwirken auf den Linienrichter signalisierte dieser erst danach ein angebliches Handspiel. Da laut Regulativ nach einem erfolgten Schlusspfiff nicht mehr weitergespielt werden dürfte, beendete der SV Bad Ischl das Spiel unter Protest. Sektionsleiter Johann Roitmayer erläutert die Gründe, warum man es damit auf sich beruhen lässt, und auf einen offiziellen Protest beim OÖ-Fußballverband verzichtet:

1. Gratulation an GW Micheldorf zum Klassenerhalt: "Wer nach Schlusspfiff der 30. Runde auf einem Nicht-Abstiegsplatz steht, hat sich diesen nach unserem Ermessen auch verdient. Unter welchen äußeren Umständen dies passiert ist, tut heute nichts mehr zur Sache. Es ist weder die Aufgabe noch das Recht des SV Zebau Bad Ischl dies anzuzweifeln, beziehungsweise die Arbeit jener zu kritisieren, die dafür bei diesem Spiel zuständig gewesen sind", sagte Johann Roitmayer.

2. Dank an unsere Mannschaft: Der SV Zebau Bad Ischl ist mit folgendem Ziel in dieses Spiel gegangen: Den Abstiegskampf sportlich fair und korrekt zu gestalten und sich lieber danach gegebenenfalls beschimpfen zu lassen, anstatt sich in diesem Spiel zu ergeben und danach vielleicht von feiernden Gastgebern auf das eine oder andere Bier eingeladen zu werden. Die Spieler haben die Werte des SV Zebau Bad Ischl, in einem Spiel, in dem es für uns um nichts mehr gegangen ist, sportlich hervorragend vertreten. Wir sind ohne Punkte, aber sicher nicht als Verlierer nach Hause gefahren. So leid es uns für den - unserer Meinung nach - an diesem Abend unglücklich passierten Abstieg von St. Marienkirchen tut: Unsere Aufgabe lag auf dem Platz. Und diese haben unsere Spieler mehr als erfüllt. 

3. Bitte an den Schiedsrichter Florian Eidenberger: "Wir bitten Herrn Schiedsrichter Florian Eidenberger, in einer ruhigen Stunde, das Erlebte vom Freitag noch einmal durchzugehen, und für sich selbst ehrlich die folgenden Fragen zu beantworten. Habe ich das Spiel mit einem Pfiff und einer klaren Geste in Richtung Mittellinie abgepfiffen? Ist die Fahne des Linienrichters Manuel Undesser nicht erst deutlich nach diesem Pfiff und starkem Einwirken der Zuschauer von außen nach oben gegangen? Für mich sind all diese Fragen nach meiner Perspektive deutlich mit Ja zu beantworten. Es handelte sich bei dieser Szene nicht um eine Ja/Nein-Entscheidung binnen weniger Zehntelsekunden. Sondern um einen längeren Zeitraum zwischen Abpfiff und Signal des Linienrichters. Generell war das Spiel aufgrund der aufgeheizten Stimmung keine Werbung für den Fußball, und für ein so junges Schiedsrichterteam eine Aufgabe, die nur sehr schwer zu lösen war", bestätigte der Ischler Sektionsleiter der Redaktion.

Generell kann man beim SV Zebau Bad Ischl mit der abgelaufenen Saison zufrieden sein. Der Abstiegskampf war bereits nach der ersten Frühjahrsrunde und dem sensationellen 4:3-Sieg nach Galavorstellung über Askö Oedt abgehakt. Vielleicht gab es gerade deshalb im Frühjahr den einen oder anderen unnötigen Punkteverlust. Dass man am Ende einen Top-10-Platz belegt, hätte man speziell nach dem verhaltenen Start im Herbst sofort blind unterschrieben.

Foto Hörmandinger
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